Stoffe, Bilder, Skizzen – Einrichten mit Moodboards (2024)

Ob Modedesigner, Architekt oder Interior Designer: Viele Kreative schwören auf Moodboards, um ihre Ideen zu sammeln. Wieso, weshalb und wie? Wir haben ein paar Tipps und Tricks – für praktische Moodboards, die darüberhinaus zum Deko-Element werden können!

Wozu ein Moodboard?
Kreativität ist schon mal die halbe Miete – aber ein Konzept braucht man trotzdem. Dabei helfen Moodboards wunderbar.

Auf einem Moodboard werden alle Ideen und Inspirationen zu einem Projekt gesammelt – ob es nun um eine Einrichtung, eine neue Modekollektion, einen Roman oder ein Schul-Referat geht. Beim allmählichen Erstellen des Moodboards werden Ideen visualisiert und entwickelt.

Moodboards sind keine kreativen Spinnereien, sondern ein ernst zu nehmendes Arbeitsmittel (aber ja, es macht auch einfach Spaß, auf einem Moodboard der eigenen Idee Ausdruck zu verleihen und mit ihr herumzuexperimentieren…).

Mr Jason Grant

Moodboards eignen sich zum Beispiel für …

  • Esszimmer einrichten
  • Küchen einrichten
  • Schlafzimmer einrichten

be-attitude

Was kommt auf ein Moodboard?
Was auf ein Moodboard kommt, ist erstens Geschmackssache und hängt zweitens vom Projekt ab. Interior- und Modedesiger kommen selten ohne Farb- und Stoffproben aus. Diese lassen sich meist problemlos bei den jeweiligen Herstellern anfordern.

Pinnen Sie munter alles an, was zu Ihrem Projekt passt – oder zunächst, was Ihnen einfach nur gefällt. Stoffmuster, Magazinausrisse, getrocknete Blüten – alles, was eine Farbe, Form, Textur oder Stimmung hat, die Ihnen gefällt und die Sie in Ihrem Projekt wiederfinden wollen. Fangen Sie zum Beispiel mit ganz allgemeinen Bildern an, selbst wenn es Landschaftsaufnahmen sind! Gehen Sie zunächst ruhig ganz intuitiv vor – es geht um moods, also eine Atmosphäre und Stimmung.

Vielleicht aber haben Sie auch eine Lieblingsfarbe, die unbedingt eingebaut werden soll? Dann wird diese der Startpunkt.

Frank Theuerkauf | Design + Konzeption

Aus den ersten Bildern lässt sich dann zum Beispiel ein Farbschema oder Thema ableiten. Sobald sie diesen roten Faden haben, geht es von der allgemeinen Stimmung weiter zu Details, passenden Produkten und Materialproben; die Sie aus den Bildern ableiten.

Frank Theuerkauf Design + Konzeption aus Hamburg lassen hier mithilfe eines Moodboards ein neues Interior-Ambiente für ein Haus auf Sylt entstehen.

Gleba+Störmer

Digitale vs. reale Moodboards
Für den Anfang ist ein digitales Moodboard schnell und unkompliziert anzulegen. Sammeln Sie Ihre Inspirationen etwa in digitalen Ideenbüchern auf Houzz – aus den Lieblingsbildern wird sich schnell ein roter Faden ableiten lassen, etwa eine tolle Farbkombination oder Ideen für bestimmte Arrangements.

Um im zweiten Schritt auch die Haptik und reale Wirkung der Materialien zu testen, bestellen Sie sich anschließend passende Proben Ihrer Favoriten und legen Sie damit ein reales Moodboard an.

Hier haben Gleba+Störmer aus Berlin etwa Wandfarben und Fliesen-Samples kombiniert. Im Kleinen kann man sehen, wie Farben, Materialien, Texturen harmonieren.

nomad DESIGNSPRECHSTUNDE

Auch ein Farbfächer ist ein praktisches Tool beim Erstellen eines Interior-Konzepts – damit lassen sich verschiedene Farbkombinationen ganz easy und unverbindlich ausprobiert werden.

Katleen Roggeman

Feste vs. transportable Moodboards
Für ihre Projekte erstellen Interior Designer oft eine Mood-Mappe, die sie zu ihren Kunden mitnehmen können. Hinein kleben sie, nach Räumen sortiert, Materialproben und behalten so immer den Überblick. Ein solches Moodboard können Sie immer zum Möbelshoppen und Tapeten inspizieren mitnehmen. Inzwischen wird dafür häufig ein digitales Moodboard genutzt, das man auf dem Tablet durchblättern und an dem man gemeinsam mit dem Kunden arbeiten kann.

Wer das Moodboard eher für den eigenen Gebrauch oder als langfristige Ideensammlung mit vielen Materialproben nutzt, für den bietet sich ein fester Ort an. So hat die dauerhaft wachsende Kreativ-Sammlung ein ganz eigenes Plätzchen. Katleen Roggeman schuf hier in Berlin ein großes Moodboard in einem nicht mehr benötigten Türdurchgang. Clevere Idee!

Tipp: Auch von einem festen Moodboard können Sie natürlich jederzeit Fotos machen und diese dann unterwegs nutzen. Dem Smartphone sei Dank!

Callwey

Moodboards als Deko
Fest installierte Moodboards können nicht nur bei der Projektarbeit helfen, sondern unter Umständen sogar zum Wandschmuck und zur ganz individuellen Dekoration werden.

Eine farblich abgesetzte Wand lässt ein Wand-Moodboard übrigens besonders schön wirken.

OH WHAT A ROOM

Dieses Moodboard der Textildesignerin Birgit Morgenstern zeigt im Detail, wie dekorativ eine solche Materialsammlung sein kann.

Mehr zu Birgit Morgensterns Haus: Zuhause bei der Meisterin der Muster

Es muss nicht immer um Projekte gehen – auch Fotos, Postkarten und Briefe von den Liebsten können zum ganz persönlichen Moodboard werden.

Schöne Erinnerungen sind ein echter Stimmungs-Booster, wenn man morgens noch so gar keine Lust auf den Tag hat – und ein solches Arrangement somit ein Moodboard im besten Wortsinne!

Janel Holiday Interior Design

Das Beste: Moodboards lassen sich immer wieder mit wenigen Handgriffen verändern und neu gestalten. Perfekt für alle, die Abwechslung lieben!

Eine wild bestückte Pinnwand wie hier in San Francisco wird zum bunten Farbtupfer und Hingucker an der Wand. Eine (supergünstige und ganz individuelle) Alternative zu Fotodrucken und Wandbildern!

Pam Stasney Style

Pam Stasney Style zeigt hier ihr Moodboard. Gerade für Stylisten ist diese Art der visuellen Ideensammlung natürlich perfekt, um tolle Looks und Farbwelten zu kreieren. Das funktioniert natürlich auch im eigenen Ankleidezimmer!

Letztlich gibt ein Mode-Moodboard wie dieses jedem Raum Fashionista-Flair (auch wenn Sie vielleicht kein/e Stylist/in sind). Dafür dürfen Sie hemmungslos Fashion-Magazine plündern und alles ausreißen, was Ihnen gefällt.

Bonaventura Architect

In diesem ruhigen, aufgeräumten Kreativzimmer in Brooklyn ist auch das Moodboard sehr klar und strukturiert. Trotzdem wirkt es kreativ und dekorativ, oder? Beim Thema Moodboards ist eben erlaubt, was gefällt. Egal, ob Sie es wild gemixt oder eher clean wie hier mögen.

Und, was pinnen Sie an? Nutzen Sie Moodboards, und wenn ja zu welchem Zweck? Erzählen Sie es uns, in den Kommentaren!

3 MOODBOARDS ALS INSPIRATION
Daheim zwischen Strand, Dünen und Meer
Inspiriert vom herbstlichen Spaziergang im wald
Wohnen à la Fragonard

Stoffe, Bilder, Skizzen – Einrichten mit Moodboards (2024)
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